Liebe Missionsfreunde,
Paulus sitzt ca. 60 n. Chr. in römischer Gefangenschaft fest, als er den Brief an die Kolosser schreibt.
Trotz des Gefängnisaufenthaltes hört man keine Klage von ihm. Sein Herzenswunsch, den Menschen in seinem Umfeld die rettende Botschaft von Jesus Christus zu verkündigen, bleibt bestehen.
Er bittet sogar die Gemeinde in Kolossä, für ihn und seine Mitarbeiter zu beten.
„Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und wir das Geheimnis Christi sagen können, um dessentwillen ich auch in Fesseln bin.“
(Kol. 4,3)
Interessant ist, dass Paulus hier nicht für sich beten lässt.
Er könnte für eine offene Zellentür beten lassen oder für eine verkürzte Haftzeit, um in der Freiheit das Evangelium verkünden zu können.
Paulus nimmt seine Umstände aus Gottes Hand. Er will trotzdem jede Gelegenheit nutzen, um von Jesus ein Zeugnis abzulegen.
Wenn ich diese Worte lese und auf mein Gebetsleben schaue, muss ich feststellen, dass sich viele Gebete um mich selbst drehen und weniger um die verloren Menschen in meinem Umfeld.
Einige Verse später (Kap.4,5) lesen wir weiter, dass Paulus uns aufruft „die Zeit auszukaufen“, die uns noch bleibt.
Vor einer Woche verabschiedete ich mich von einem unserer Mitarbeiter in der Ukraine, mit den Worten:
„Bis zum nächsten Mal“.
Alle Mitarbeiter waren zu einer Rüstzeit im Südwesten des Landes zusammengekommen und nun verabschiedeten wir uns. Alexander erwiderte nur: „Ich hoffe es!“ Er, der im äussersten Osten, ganz nahe der Frontlinie, seinen Dienst tut, hatte uns über seine Lebensumstände berichtet.
Er sagte: „Jeder Tag ist ein Geschenk und es ist nicht selbstverständlich, dass es ein Morgen gibt.“
Trotz dieser schweren Umstände macht Alexander mit seiner Frau treu seinen Dienst. Der Einsatz ist mitunter lebensgefährlich, aber viele Menschen kommen in die Gemeinde und finden zum lebendigen Glauben an Jesus Christus.
Es war für mich ein grosses Zeugnis, wie unsere Mitarbeiter in aller Bescheidenheit ihren Dienst für Jesus tun.
Ihre Motivation ist es, verlorene Menschen mit Jesus, dem Retter, bekannt zu machen.
Aus allen Berichten ging hervor, dass die Missionare unser Gebet brauchen. Deshalb, liebe Missionsfreunde, betet für offene Herzenstüren, damit die frohe Botschaft des Evangeliums ihr Ziel erreicht.
In Jesus uns seinem Dienst verbunden,
Jürgen Kießling
Missionsleiter Deutschland