Im Gefängnis

Jugendgefängnis in Goian

Unser letzter Tag mit Programm: Heute fahren wir in das Jugendgefängnis in Goian, nicht weit von Chisinau. Wir dürfen ausser unseren Pässen nichts mitnehmen, geben auch diese ab, werden abgetastet und dann schliesst sich hinter uns das Tor.
Wir werden in einen relativ kleinen Raum geführt und haben etwas 20 Minuten Zeit, den 28 Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren zwei Lieder vorzusingen und ein paar Gedanken weiterzugeben. Sie bekommen die Gelegenheit, uns Fragen zu stellen. Stattdessen bedanken sie sich, dass wir sie besucht haben. Ihre Gesichter sind teilweise nachdenklich, doch was sie mitnehmen, wissen wir nicht.

Anschliessend bekommen wir eine kleine Führung und Erklärungen. Im Bürogebäude dürfen wir auch für die Beamten singen und können hier unsererseits Fragen stellen. Wir sind beeindruckt über das Bemühen, die Jugendlichen zu reintegrieren: sie haben verpflichtend Schulunterricht und optional die Möglichkeit, eine Ausbildung als Frisör, Koch, Elektriker und anderen Berufen zu machen. Nachmittags gibt es Freizeitangebote wie Sport und die Beamten wirken auf uns sehr freundlich.
Auf dem Abschlusszeugnis der Jugendlichen erscheint nicht, wo sie zur Schule gegangen sind. Sie haben draussen gute Möglichkeiten, Arbeit zu finden. Wir lassen sowohl für jeden von ihnen als auch für die Kinder der Beamten Geschenke dort und fahren weiter in der Hoffnung, dass die Jungs in ihrem Leben Gott begegnen.

Hoginesti

Nach einer Stunde Fahrt sind wir in Hoginesti. Wir werden in der kleinen Gemeinde freudig begrüsst und wieder bekommen wir wunderschöne Lieder und Gedichte vorgetragen.
In drei kleinen Gruppen fahren wir nach dem Gottesdienst zu verschiedenen Häusern, wo wir heute alte Menschen besuchen. In unserem Häuschen liegt eine Frau seit sechs Jahren im Bett und wird von ihrem Mann gepflegt. Ihre Freude ist unbeschreiblich, dass wir sie besuchen. Wir dürfen ihr von Gottes Vergebung und Liebe erzählen, ihr ein Lied singen und für sie beten. Früher war sie Lehrerin, an der Wand hängen Bilder von ihren Enkeln, von denen sie erzählt. Selber beschenkt mit der Freude darüber, einen Moment Abwechslung und Licht in das Leben dieses Ehepaares gebracht zu haben, fahren wir zurück. Ein wenig wehmütig, dass dies unser letzter Einsatz war, aber zutiefst dankbar über die Zeit blicken wir jetzt nach vorne Richtung Heimreise.

Kirsten

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