Mit Gottes Hilfe ist der Dienst von HTO auch nach mehr als 3 Jahren Krieg in der Ukraine immer noch möglich und hat sich trotz der Probleme im Land und des Verlustes an Land und Leuten eher noch gefestigt.
Das ist nicht selbstverständlich, sondern liegt auch an den vielen stillen Helfern, die unermüdlich für diesen wichtigen Dienst beten, spenden und sich auf ganz unterschiedliche Weise einbringen.
Einer dieser Helfer ist Vadim. Er lebt in der westukrainischen Stadt Luzk, von wo aus er für die vielfältigen Projekte und Dienste von HTO unterstützend tätig ist. Unermüdlich ist er tausende von Kilometern unterwegs, um Hilfsgüter zu transportieren und Missionsteams an ihr Ziel zu bringen.
Wir haben mit ihm ein Interview geführt, das wir hier wiedergeben wollen.
Vadim, was genau sind deine Aufgaben bei HTO?
Zu meinen Aufgaben gehört z.B. die Logistik der humanitären Hilfe und die Wartung der Fahrzeuge, die sich in der Ukraine befinden.
Ausserdem bin ich für den technischen Zustand der mobilen Suppenküche und deren Transport innerhalb der Ukraine verantwortlich. Darüber hinaus befördere ich Mitarbeiter der Mission in der Ukraine und nach Deutschland.
Dein Kleinbus ist dafür unverzichtbar?
Ja, mein Sprinter ist für meine Arbeit unverzichtbar, da er in vielen Bereichen eingesetzt wird.
Dank seines leistungsstarken Motors kann ich die mobile Suppenküche über grosse Entfernungen innerhalb der Ukraine transportieren.
Die mobile Suppenküche ist ein grosser Bereich in deinem Dienst?
Ich fahre mit der mobilen Suppenküche durch die Ukraine überall dorthin, wo sie gebraucht wird. Ich helfe auch bei allen Arbeiten in der Küche. Ausserdem bin ich für die gesamte Küchenausstattung verantwortlich, die sich dort befindet.
Ich bin immer dort, wo die mobile Suppenküche im Einsatz ist. Zusammen mit dem Essen, das in dieser Küche zubereitet und an die Menschen verteilt wird, verkünden wir den Menschen die Botschaft von Jesus. Das ist unser Hauptziel.
Wie viele Kilometer bist du im Monat unterwegs?
Ich kann nicht genau sagen, wie viel ich pro Woche oder Monat fahre, da es verschiedene Fahrten und Umstände gibt. Letztes Jahr bin ich mit dem Sprinter etwa 110.000 km gefahren.
(Das entspricht ca. 45 mal von Westdeutschland bis in die Ostukraine)
Wie oft fährst du nach Deutschland?
Ich fahre in der Regel alle zwei Wochen für mehrere Tage nach Deutschland. Es gibt aber auch Wochen, in denen ich ausschliesslich mit Transporten innerhalb der Ukraine beschäftigt bin.
Welche Arten von Hilfsgütern transportierst du hauptsächlich?
Ich transportiere verschiedene Arten humanitärer Hilfe. Das können Medikamente, Lebensmittel, Kleidung und Schuhe sein oder auch Bettwäsche, Haushaltschemikalien, Kinderartikel, Spielzeug und vieles mehr.
Wir freuen uns über jede Unterstützung, die wir aus Deutschland erhalten.
Wie wird sichergestellt, dass die Hilfsgüter bei den Bedürftigen ankommen?
Hilfsgüter, die in die Ukraine eingeführt werden, müssen dokumentiert werden. Anschliessend werden diese von unseren Mitarbeitern vor Ort auf der Grundlage von Übergabeprotokollen an Bedürftige verteilt, welche dies auch unterschreiben müssen. Alle diese Dokumente werden von staatlichen Stellen kontrolliert.
Welche Herausforderungen begegnen dir bei diesem Dienst?
Während meiner Arbeit gab und gibt es viele Herausforderungen.
In der Ukraine herrscht Krieg, daher ist jede meiner Reisen durch unser Land sehr gefährlich, denn ich kann jederzeit zum Kriegsdienst eingezogen werden.
Auch beim Verlassen der Ukraine, beim Überqueren der Grenze, gibt es viele Schwierigkeiten. Denn allen Männern zwischen 25 und 60 Jahren ist die Ausreise normalerweise verboten. Ausserdem kommt es unterwegs zu Pannen.
Aber dank Eurer Gebete hilft Gott mir auch in den schwierigsten Momenten…
Was treibt dich an, Hilfstransporte in Kriegsgebiete zu fahren?
Ich bin sehr motiviert, Gott zu dienen und Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen. Ich freue mich darüber, dass ich Menschen dienen und ihre dankbaren und fröhlichen Gesichter sehen kann. Durch diesen Dienst wird Gott verherrlicht.
Wie ist das für deine Familie, dass du so oft auch in gefährlichen Gebieten unterwegs bist?
Meine Familie unterstützt mich in meinem Dienst und hilft mir. Sie machen sich grosse Sorgen, daher beten sie immer für mich.
Wie gehst du mit unvorhersehbaren Ereignissen, wie Strassensperren oder Beschuss, um?
Wenn es Strassensperren gibt, an denen alle Autos angehalten und alle Männer mitgenommen werden, bete ich: „Gott, verschliesse ihnen die Augen.“ Und Gott half uns immer, durchzukommen.
Auch während dem Beschuss beten wir immer und bitten um Gottes Schutz.
Gibt es Momente, bei denen du besonders Gottes Segen erlebt hast?
Während dieses Krieges spüre ich jeden Tag und jede Nacht Gottes Segen und Gottes Schutz.
Jede meiner Reisen geschieht durch Seine Gnade.
Wie reagieren die Menschen vor Ort auf deine Hilfe?
Alle Menschen, zu denen wir fahren, sind sehr dankbar für die Hilfe. Sie freuen sich über jede Unterstützung, unabhängig von ihrem Umfang. Sie sind besonders dankbar dafür, dass wir an sie denken und ihnen helfen.
Neben der Verteilung von Essen und Hilfsgütern erzählen wir den Menschen von Jesus. Danach werden wir oft gefragt, wann wir wiederkommen.


Wofür können wir in der Schweiz für dich beten?
Betet, dass Gott mich auf meiner Reise beschützt, insbesondere auf meinen Reisen durch die Ukraine.
…dass Gott mir Weisheit, Geduld und Gelassenheit in unvorhersehbaren Situationen schenkt.
…dass Gott mir gute Gesundheit schenkt.
…und dass dieser Dienst, den ich leiste, Gott Ehre bringt und vielen Menschen nützt.
Wir danken Vadim, seiner Familie und allen anderen Helfern, die in aller Stille unseren Dienst ermöglichen.
Gott segne Euch im Namen der Menschen, die dadurch neue Hoffnung schöpfen und auf vielfältige Weise Hilfe bekommen.
Es gibt viel zu tun und es ist gut, es gemeinsam zu tun!