Leben auf begrenzte Sicht, aber der Herr schenkt neue Perspektiven!
Am 18. Juni machten wir uns mit einem kleinen Mitarbeiterteam von Deutschland aus auf den Weg in die Ukraine. Wir wussten nicht, was dort in der geplanten Woche auf uns zukommen würde.
Unser Ziel war es, den Mitarbeitern im Kriegsland beizustehen und sie in ihrem schweren Dienst zu ermutigen. Gemeinsam wollten wir mit allen Missionaren einen Teil unserer Einsatzzeit nutzen, um zu hören, was der Herr in dieser Zeit tut und wie er die Mitarbeiter dazu gebraucht, sein Reich zu bauen.
Bei einer Missionskonferenz im Südwesten des Landes hatten wir eine gute gemeinsame Zeit. Wir hörten auf Gottes Wort und beteten füreinander. Durch die bewegenden Zeugnisse aus dem Dienst unserer Mitarbeiter leuchtete immer wieder die Kraft des Evangeliums auf. In den Berichten durften wir hören, dass viele Menschen in die Gemeinde kommen, die sonst nie den Weg dorthin gefunden hätten. Jede Woche finden Menschen Jesus als ihren Retter und lassen sich taufen.
In vielen Gesprächen wurde eines klar: Wir wollen den Menschen in der Ukraine die frohe Botschaft des Evangeliums bringen und ihnen Gottes Liebe auch auf ganz praktische Weise zeigen. Dazu brauchen wir Eure Gebete und Hilfe dringender denn je!
Erschütternde Begegnungen in Butscha und Hostomel
Unser Weg führte uns weiter nach Irpin. In diesem Vorort von Kiew konnten wir für einige Tage in einer Gemeinde unterkommen.
Von dort aus besuchten wir einige der Hauptstadt-Vororte (z.B. Butscha, Hostomel), in denen die Kämpfe bekanntlich besonders heftig getobt haben. Im Gespräch mit den dort lebenden Einwohnern, die alles verloren haben, hörten wir einige sehr tragische Geschichten und waren betroffen von ihrem grossen Schmerz.
Innerhalb weniger Minuten wurden viele mühsam über Jahre errichtete Privathäuser zerstört und niedergebrannt. Fassungslos standen wir vor den Trümmern dieser Gebäude, die durch Raketenangriffe und Fliegerbomben getroffen wurden.
Wir hörten von schrecklichen Kriegsverbrechen, die so schlimm sind, dass man fast nicht darüber sprechen kann. Eine Welt ohne Gott – ein kalter und schrecklicher Ort!
Hoffnungsmomente – ein neuer Arbeitszweig entsteht
Bei unserer Reise erlebten wir aber auch sehr Hoffnungsvolles. So konnten wir unsere beiden neu eröffneten sozialen Hilfszentren in Lemberg und Chmelnitzki besuchen.
Jeden Tag strömen zahlreiche Flüchtlinge zu diesen Oasen der Hoffnung.
Sie dürfen einmal im Monat kommen, um Kleidung, Schuhe, Hygieneartikel und Lebensmittel abzuholen.
Viele dieser Dinge des alltäglichen Bedarfs werden dringend benötigt. Darum lasst bitte nicht nach, weiterhin diese wichtigen Hilfsgüter und Spenden in den Gemeinden zu sammeln. Wir holen sie gerne bei Euch ab.
Viele der Flüchtlinge sind durch die Kriegshandlungen stark traumatisiert und finden bei unseren Seelsorgern ein offenes Ohr. Während sich die Kinder in der Spielecke beschäftigen, reden die Mütter meist unter Tränen mit unseren Mitarbeiterinnen.
Auch wenn wir in unserem Dienst immer nur die nächsten Schritte erkennen, soll es uns in unserem Vertrauen stärken, dass Gott die Dinge in seiner Hand hält und ER uns zur rechten Zeit die nächsten Schritte zeigen wird.