Zu Besuch in einem abgebrannten Dorf

Die Pandemie bestimmt inzwischen unseren Alltag – auch in der Ostukraine, wo zudem der Krieg wütet und kein Ende zu finden scheint. Immer mehr Menschen verlieren ihre Arbeit und auch das Essen auf dem Tisch wird immer weniger.  Als wäre es nicht genug, ereignete sich im Dorf Smolyaninovo eine schreckliche Brandkatastrophe.
Als die Gruppe Kowtscheg von diesem schlimmen Schicksal erfuhr, machten sie sich sogleich auf, um dort zu helfen und den Menschen neuen Mut zuzusprechen.

Drei Wochen zuvor hatte das Drama seinen Lauf genommen, als ein Nadelwald zu brennen begann. Durch starken Wind breitete sich das Feuer schnell aus und schon bald stand eine Fläche von fünftausend Hektar in Flammen. Viele Dörfer wurden von dem sich rasend verbreitenden Feuer erfasst, wobei das Dorf Smolyaninovo am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurde. 23 Häuser brannten vollständig nieder und 36 weitere wurden zum Teil stark beschädigt. Mehr als 30 Dorfbewohner verloren Haus und Hof. Viele Menschen erlitten Verbrennungen und ein älterer Dorfbewohner, der nicht mehr aus dem Haus herauskam, erstickte im Rauch.
Eine Mutter aus dem Dorf erzählte: „Wir sahen, wie Feuerbälle aus dem Wald auf unsere Dächer zurasten. Kurz darauf fegte der Wind die Flammen durch das Dorf. Ein Haus nach dem anderen fing Feuer. Alles ging so schnell, dass wir nicht einmal Zeit hatten uns umzusehen. Wir rannten auf die Strasse und konnten nur noch die Kinder greifen und so schnell wie möglich wegrennen.”

Als die Gruppe Kowtscheg in dieses Dorf kam, waren anfangs nur sehr wenige Leute zu sehen. Als sie jedoch mit der Musik begannen, kamen immer mehr Menschen hinzu und beobachteten das Geschehen mit zunehmendem Interesse. Nach der Veranstaltung mit aufmunternden Liedern und christlicher Botschaft verteilte die Gruppe schließlich 100 Brote und über 70 Lebensmittelpakete. Einige Dorfbewohner nahmen die Pakete und brachten sie zu denen, die nicht selber kommen konnten. Zudem hatten die Musiker, die weitergehende praktische Hilfe leisten wollten, noch Baumaterial (Holzbalken) mitgebracht. Dies sollte  den Leuten im Dorf beim Wiederaufbau ihrer Häuser helfen.

Das Ausmass der Zerstörung und die Gespräche mit den völlig aufgelösten Bewohnern machte die Sänger der Gruppe Kowtscheg sehr betroffen. Sie nutzten die verbliebene Zeit für persönliche Kontakte und Begegnungen, verteilten Lebensmittel in den Haushalten, trösteten und erzählten den vom Leid gezeichneten Menschen von Jesus, was überall auf sehr positive Resonanz stiess.
Das Überraschende war, dass nicht Verbitterung über das Geschehene dominierte, sondern Dankbarkeit und freudiges Aufatmen, diese Katastrophe überlebt zu haben.

Mitarbeiter Alexander bemerkte erstaunt:
 „Ich bin Gott sehr dankbar, dass ich diesen Menschen begegnen konnte. Für mich war es ein gutes Beispiel dafür, wie Menschen, die selbst Hilfe brauchten, selbst noch andere unterstützen. Es war gut zu sehen, wie Nachbarn sich gegenseitig dabei halfen, Dächer zu reparieren und Mauern wieder aufzubauen. Und vor allem, dass es trotz allem möglich ist, Gott für jeden Moment dankbar zu sein.“

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