Winterhilfe – Gott versorgt seine Kinder

Jedes Mal mache ich mir vor dem Schreiben Gedanken, damit ich nichts Wichtiges vergesse und ausserdem keinen gewöhnlichen Artikel „von der Stange“ schreibe. Denn das, was wir tun, ist nicht einfach nur Arbeit für uns – es ist ein Dienst, in den wir unsere Kraft und unser Herz investieren. Deshalb möchte ich diesem Artikel folgenden Namen geben:
„Gott macht seine Fürsorge für Menschen sichtbar – durch uns – zusammen mit euch.“

Für jeden von uns war 2020 ein besonderes Jahr: Voll mit Sorgen und Unsicherheit: Was wird uns der nächste Tag wohl bringen? Ich glaube, dass in diesem Jahr selbst die Bürger der stabilsten Länder der Welt Angst verspürten: Angst, die Arbeit zu verlieren, die Familie nicht mehr versorgen zu können oder einen engen Freund oder Angehörigen zu verlieren. Diejenigen, die in den Krankenhausbetten lagen, ergriff oft blankes Entsetzen und Hilflosigkeit. So können wir nun das Leben vieler tausender Menschen besser verstehen, die konstant unter dem Existenzminimum leben und jeden Tag mit solchen Gefühlen und Fragen konfrontiert sind: Was werden wir morgen essen? Überlebt mein Kind diese schwere Krankheit, auch wenn wir uns keine Medikamente leisten können? Werden wir den Winter überstehen oder werden wir nach der nächsten kalten Nacht in unserer ungeheizten Hütte nicht mehr aufwachen?

Liebe Freunde, nun ist es schon das vierte Jahr in Folge, in dem ihr einigen Familien in der Ukraine die Möglichkeit gebt, die kalte Jahreszeit zu überstehen und ihnen damit die Angst nehmt, zu erfrieren. Diese Familien hatten schon vor der schrecklichen Krankheit Covid-19 jegliche Hoffnung für ihr Leben verloren und sind dementsprechend stark auf Beistand angewiesen. Dank eurer Unterstützung konnten diese Menschen eine Berührung von Gott erleben und merken, dass sie jemandem wichtig sind. In diesem Jahr bekamen in der Ukraine über 50 Familien Kohle, um ihre Hütten zu heizen – insgesamt über 25 Tonnen. Trotz der öffentlichen Einschränkungen konnten wir im Zeitraum von September bis Dezember – und damit vor Einbruch der kältesten Zeit des Jahres – alles rechtzeitig verteilen.

Zu uns kommt regelmässig eine junge Mutter in die Gemeinde, die alleine zwei Kinder grosszieht, von denen eines eine Behinderung hat und bettlägerig ist. Sie hat vor etwa einem Jahr angefangen, die Gottesdienste zu besuchen und vor kurzem Jesus in ihr Herz aufgenommen. Sie arbeitet als Reinigungskraft auf dem öffentlichen Marktplatz, wofür sie nur einen sehr geringen Lohn bekommt. Doch sie baut ihr Leben auf ihre enge Beziehung zu Gott und ihren Glauben an ihn auf. Letztes Jahr konnten wir ihr im Rahmen des Projekts Kohle kaufen. Sie erzählte im Anschluss, dass ihr Kohlevorrat zu diesem Zeitpunkt praktisch erschöpft war und sie nur noch einen einzigen Eimer zum Heizen übrig hatten. Am Vorabend bat sie Gott in ihrem abendlichen Gebet um Hilfe, erzählte aber niemandem sonst von ihrer Situation. Zu ihrem grossen Erstaunen erhörte Gott ihr Gebet sehr schnell und schon am darauffolgenden Tag war sie die nächste auf unserer Liste und bekam eine ganze Fuhre mit Kohle. Interessant daran ist, dass wir nichts von ihrer Situation wussten – Gott hat uns einfach diese Familie aufs Herz gelegt. Für sie war es ein Wunder vom Himmel und für uns war es ein Zeugnis dafür, dass Gott im Leben derjenigen, die auf ihn vertrauen, alles zur rechten Zeit tut.

Freunde, ich möchte jedem einzelnen danken, der für uns betet und Teil unseres Dienstes ist. Und ich wünsche euch, dass ihr es schafft im Jahr 2021 weiterhin Gutes zu tun und nicht nachzugeben. Denn wenn wir Gutes tun, werden wir zur gegebenen Zeit gute Früchte ernten. Möge Gottes Hand und seine Gnade über jedem von euch und euren Häusern sein!

Gennadi Archipow
Leiter in der Region Donezk

Zeitschrift 2021 Nr.1

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