Zuflucht gefunden

„Habt ihr Platz in eurem Freizeitheim?“ Diese Anfrage aus dem Büro von Hoffnungsträger Ost (HTO Deutschland) formte aus den Menschen in Bobengrün (einem kleinen Dorf im Frankenwald mit langer geistlicher Geschichte) eine Helfergemeinschaft, die mit grossem Engagement den Aufenthalt von 18 ukrainischen Frauen und Kindern ermöglichte.

Schon unmittelbar nach Ausbruch der Kampfhandlungen in der Ukraine machten sich Olga, Raisa und Natalija mit ihren Kindern auf den Weg nach Deutschland. Über Moldawien und Rumänien führte sie ihre Flucht nach drei anstrengenden Tagen am Abend des 2. März zu uns nach Bobengrün. Einige Tage später erreichten uns nach einer kräftezehrenden Odyssee über Polen noch Viktorija und Katja mit ihren Familien. Ihre Männer mussten in Lemberg zurückbleiben. Nun kümmern sie sich tatkräftig als „Hoffnungsträger“ um die vielen aktuellen Aufgaben, wie die Versorgung von Flüchtlingen mit Unterkunft, Verpflegung und geistlichem Zuspruch.

Eine riesige Hilfsbereitschaft
Die hiesige Presse hatte bereits im Vorfeld von der Ankunft der Flüchtlinge erfahren und ausführlich darüber berichtet. Dies weckte die Aufmerksamkeit vieler Menschen und führte zu einer überwältigenden Spenden- und Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Neben Sachspenden, wie Kleidung und Hygieneartikeln, spendeten viele auch Spielzeug, elektrische Geräte und Geld für unser Vorhaben. Selbst aus den USA meldete sich eine Dame, die nach dem zweiten Weltkrieg als Flüchtling in unserer Gegend gelebt hatte und nun eine Geldspende für die Flüchtlinge zu Verfügung stellte.
Die ukrainische Flüchtlingsgruppe konnte Dank der örtlichen Gegebenheiten des Freizeitheims in Bobengrün zusammenbleiben. Dort gibt es eine gemeinsamen Küche und separate Zimmer für jede Familie. Acht Schulkinder wurden in einer evangelischen Schule herzlich aufgenommen, wo sie schnell deutsche Freunde kennenlernten.

 

Es werden schnell Kontakte geknüpft
Von unterschiedlichsten Seiten her werden nun Verbindungen zu unseren Gästen geknüpft: z.B. überbrachte ein Klassensprecher einen persönlichen Brief seiner Klasse an alle betroffenen Kinder, immer wieder wird selbstgebackener Kuchen geliefert und unsere Jugendlichen veranstalteten sogar eine „Movie-Night“ mit ukrainischen Filmen. Das hiesige Kinderheim lud zu einem gemeinsamen Fussballspiel ein, worüber sich unsere ukrainischen Gäste ebenfalls sehr gefreut haben.
Das Freizeitheim, welches zu einer vorübergehenden Heimat für unsere Geschwister aus der Ukraine wurde, gehört dem CVJM Bobengrün. Wir veranstalten jährlich an Pfingsten ein Treffen junger und junggebliebener Menschen unter Gottes Wort mitten im Wald.

Ein Geben und Nehmen
Die gemeinsame Hilfe und Unterstützung der Frauen haben unserer Gemeinschaft sehr gutgetan. Täglich um 18:45 Uhr kommen wir zum gemeinsamen Gebet für die Ukraine zusammen. Die Gebetszeit wird von einer gemischten Teilnehmerschar besucht, die sich in dieser Zusammensetzung vorher noch nie getroffen hat. Das macht uns Mut, auch weiterhin in Tat, Wort und Gebet unseren Auftrag zu erfüllen, den Gott uns vollkommen unerwartet vor die Füsse gelegt hat.

Kathrin Gaube

Zeitschrift 2022 Nr.2

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