Liebe Missionsfreunde,
auf einer Karte fand ich die Jahreslosung für das Jahr 2024.
Beim Lesen dieses kleinen Bibelverses fühlte ich mich besonders herausgefordert.
Das Bibelwort von Paulus hat es in sich und hinterfragt mein Alltagsverhalten.
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“
1. Kor. 16,14
Die Herausforderung steckt in dem kleinen Wort „alles“!
Hätte Paulus nicht vielmehr „manches“ einsetzen können? „Alles“ ist wirklich radikal und lässt keinen Spielraum zu. Mache ich wirklich „alles“ aus Liebe? Es fällt uns schon nicht leicht, den Menschen, die wir lieben, immer in Liebe zu helfen. Vor allem dann nicht, wenn sie uns auch nicht in Liebe begegnet sind. Die herausfordernden Aufgaben im Alltag, die uns an unsere Grenzen bringen, gehören oft nicht zu unseren Lieblingsaufgaben.
So kommt es vor, dass wir viele Dinge tun, weil sie gemacht werden müssen, aber nicht, weil wir sie aus Liebe machen möchten. Wir sehen, in welchem Dilemma wir uns mit dem Wort „alles“ befinden. Aber prüfen wir zunächst Paulus selbst. War „alles aus Liebe zu tun“ wirklich sein Lebensmotto?
Im Kontext des 1. Korintherbriefes kommt dies doch sehr deutlich heraus. Paulus schreibt im 13. Kapitel von der Liebe, die er als Motivation für all sein Handeln sieht.
Ohne diese Liebe (grie. „agape“), die er von Gott geschenkt bekommen hat, kann und will Paulus nichts tun. Alle menschlichen Bemühungen, und seien sie noch so edel gemeint, verändern im Anderen letztendlich nichts.
Paulus führt weiter aus, dass die Liebe, die der Herr uns gibt, eine ganz andere ist. Diese Liebe können wir von uns heraus nicht produzieren und schon gar nicht leben.
Die Liebe Gottes lebt durch Jesus Christus im Heiligen Geist in einem jeden Kind Gottes. Im Alltag möchte Christus durch uns sichtbar und erfahrbar werden. Dies geschieht, wenn wir in seiner Liebe handeln.
Deshalb ist die Gebetsvorbereitung für jeden Tag so wichtig, dass wir unseren Herrn um diese Liebe bitten, die wir selbst nicht haben. Durch unser liebevolles Handeln wird unsere Welt erkennen, dass wir Jesu Nachfolger sind.
Dieses Liebesgebot legt uns Jesus ans Herz, wenn er zu seinen Jüngern in Johannes 13, 34+35 spricht:
„Jedermann wird in unserem Miteinander und unserem Handeln erkennen, was die Liebe Jesu verändern kann.“
Der Herr segne Euch im neuen Jahr, diese Liebe des Christus in die Welt zu tragen.
In Jesus und seinem Dienst verbunden,
Jürgen Kießling
Missionsleiter Deutschland