Am heutigen Morgen begann unser Tag früh, als wir uns um 7:45 Uhr mit müden Gesichtern versammelten, um über 180 Weihnachtspäckchen in unsere Fahrzeuge zu laden. Nach einem leckeren Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Sofia, einer Gemeinde im Norden Moldawiens, etwa 160 km entfernt. Die dreistündige Fahrt führte uns zu einem modernen und gut ausgestatteten Gemeindehaus, wo wir herzlich von Pastor Stefan, Maria und vielen anderen begrüßt wurden.
Die Begrüßung war überwältigend – mit so vielen Kindern hatten wir nicht gerechnet. Teilweise mussten zwei Kinder auf einem Stuhl Platz nehmen. Bereits in diesem Moment begannen wir, für die Kinder zu beten, dass jedes von ihnen ein Päckchen mit nach Hause nehmen könne. Der Gottesdienst begann mit den Begrüßungsworten von Pastor Stefan, und die Kinder der Gemeinde sangen wunderschöne Weihnachtslieder.
Nachdem wir uns vorgestellt und ebenfalls ein Lied gesungen hatten, stieg die Aufregung der Kinder. Endlich war es soweit – die Päckchen wurden direkt aus unseren Fahrzeugen an die Kinder verteilt. Die Freude war riesig, und zu unserer Erleichterung erhielt jedes Kind ein Geschenk. Auch die gestrickten Mützen, Schals und viele weitere Sachspenden, die wir aus der EFG Neuenflügel in Wermelskirchen mitgebracht hatten, wurden dankbar angenommen.
Im Anschluss wurden wir von der Gemeinde mit einem köstlichen Mittagessen aus der moldawischen Küche verwöhnt – sehr schmackhaft und reichlich. Bei einem Gespräch mit Pastor Stefan erfuhren wir, dass auch er als Junge solche Päckchen zu Weihnachten erhalten hatte und sehr dankbar dafür war. Diese Geschenke waren für ihn der Beginn einer tiefen Beziehung zu Gott. In schwierigen Zeiten seiner Jugend erinnerte er sich an Gott und fand in ihm Halt. Heute ist er selbst Pastor und dient dem Herrn, was für uns ein ermutigendes Zeugnis ist, das uns an Psalm 50,15 erinnert: „Wenn du keinen Ausweg mehr siehst, dann rufe mich zu Hilfe! Ich will dich retten und du sollst mich preisen.“
Im weiteren Verlauf unseres Besuchs besichtigten wir auch einen Kindergarten im Dorf, der im letzten Jahr Möbel durch Hoffnungsträger Ost (HTO) erhalten hatte, die von einer Kita aus Ober-Kotzau, Bayern, gespendet worden waren.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch einer Taekwondo-Schule, die in einer ehemaligen Dorfschule unter der Leitung von Pastor Stefan betrieben wird. Er selbst ist der Trainer und hat bereits als Schiedsrichter bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio und 2024 in Paris gedient sowie an Weltmeisterschaften teilgenommen. Doch trotz all seines Ruhms hat er sich entschieden, in dieses arme Dorf zu ziehen und den Menschen die frohe Botschaft zu bringen. Zu Beginn jeder Trainingseinheit wird kurz in der Bibel gelesen.
Pastor Stefan hat noch große Visionen für die Schule und das Dorf. Besonders liegt ihm am Herzen, eine christliche Tagesstätte zu gründen. Dafür dürfen wir weiterhin beten.
Dieser Besuch hat uns nicht nur die Freude bereitet, den Kindern Geschenke zu bringen, sondern auch die inspirierende Geschichte von Pastor Stefan und seiner Hingabe zu Gott und den Menschen im Dorf miterleben dürfen.