In diesem Jahr konnten im Sommer wieder viele Kinderfreizeiten durchgeführt werden – allein in Moldawien waren es diesmal 21 Freizeiten, bei denen mehr als 1000 Kinder erreicht werden konnten.
Selbst in der Ukraine gab es trotz der Kriegssituation einige Freizeiten, so z.B. in Lemberg oder auch im ostukrainischen Izium, wovon im Folgenden berichtet wird:
Vom 25. bis 29. Juli veranstalteten wir ein Kinderlager in Izium, was gerade in der Ostukraine – nahe der Kriegsfront – alles andere als einfach oder selbstverständlich ist.
Fast alle 80 Kinder, die an dem viertägigen Camp teilnahmen, waren während der Kriegshandlungen und vorübergehender Besatzung in der Stadt. Diese Kinder haben den Krieg mit eigenen Augen gesehen.
Ermutigung kriegsbetroffener Kinder
Das Ziel unseres Camps war es unter anderem, uns mit den Emotionen der Kinder auseinanderzusetzen, die diese Zeit miterlebt haben. So haben wir darüber gesprochen, dass Gott auch der Schöpfer unserer Gefühle ist, der uns helfen kann, mit unseren Emotionen umzugehen.
Für die Kinder war es eine nützliche und interessante Zeit. Seit der Krieg ihre schöne Stadt, Kindergärten und Schulen zerstört hat, sind die Kinder verunsichert und wissen nicht, was sie tun sollen.
Wir hatten unser Programm so geplant, dass die Kinder im Camp bei einem unterhaltsamen Programm entspannen konnten, aber auch Zeit fanden, über ernste Themen zu sprechen.
Die Kinder, die unser Camp besuchten, wachsen meist in Familien in armen und sozial konfliktreichen Lebensumständen auf. Daher war es für uns sehr wichtig, dass sie bei der Freizeit auch gut zu Essen bekommen. So haben wir neben dem Frühstück auch Mittagessen und zwischendurch leckere Snacks für die Gruppen angeboten. Da vielen Kindern aus diesen Verhältnissen eine Portion nicht reicht, gaben wir ihnen auch gerne mehr. Wir wollten einfach nur das Leben dieser Kinder berühren und Liebe hinterlassen.
Bitte betet für die Stadt Izium
Die Stadt ist jetzt nicht mehr ruhig, wir haben oft Explosionen gehört und nachts die Motoren der vorbeifahrenden Militärfahrzeuge. Zudem gibt es viele beunruhigende Nachrichten rund um die Stadt. Eltern machen sich Sorgen, dass sich die Situation auch militärisch wieder verschärft. Einige Menschen sind zurückhaltend, sich auf den Winter vorzubereiten, da sie nicht wissen, was noch passiert und wo sie leben werden.
Am Ende des Lagers wollten die Kinder gar nicht mehr nach Hause. Sie halfen uns lange beim Aufräumen und sprangen noch lange auf dem Trampolin herum.
Unser Gebet ist, dass Gott diese kleinen Herzen bewahrt und auch den Familien dort Frieden schenkt. Unser Wunsch ist es, wiederzukommen und unseren Dienst für die Menschen in Izium fortzusetzen.
Bitte betet dafür, dass dies gelingt und sich uns weiterhin Wege in die Stadt und zu den dort lebenden Menschen öffnen.
Kindermissionarin
Natascha Woloschin