Haben wir das Werfen gelernt?

Liebe Missionsfreunde,
ich muss zugeben, bei den Bundesjugendspielen in der Schule fiel mir das Werfen nicht immer leicht.
Damals kam es auf die richtige Wurftechnik an, die mir nie so richtig zu eigen wurde.
Im Petrusbrief werden wir aufgefordert, zu werfen. Dabei geht es nicht um einen Ballwurf, sondern um das Werfen bzw. Wegwerfen unserer Sorgen.

„Alle eure Sorge werft auf IHN, denn ER sorgt für euch.“
1. Petrus 5,7

Was für ein wunderbarer Tausch wird uns hier vorgestellt. Wir dürfen alle unsere Belastungen an Jesus abgeben und ER will für unsere Entlastung sorgen.
Jesus sorgt sich um uns, dass wir unter den Lasten unseres Alltags nicht zusammenbrechen. ER hat uns erschaffen und weiß, dass wir nicht gemacht wurden, um Sorgenträger zu sein. Unsere Sorgen sind ihm nicht verborgen und dennoch möchte er, dass wir mit ihm darüber reden. Wir dürfen alle unsere Sorgen an Jesus abgeben.
Warum tun wir es nicht? Das Tauschangebot liegt auf dem Tisch und dennoch schleppen wir die Sorgen mit uns herum. Sorgen können unser Denken so gefangen nehmen, dass viele andere Dinge auf der Strecke bleiben.
Wir haben dann einfach keinen „Kopf“ mehr und wollen uns nicht noch mehr belasten. Wer nicht „wegwirft“, muss alles selber tragen.

Vielleicht fällt uns das Weg-Werfen unserer Sorgen deshalb so schwer, weil wir es gewohnt sind, aus eigener Kraft und lösungsorientiert zu handeln. Wir suchen selbst nach Lösungsansätzen, um möglichst schnell ein Problem zu beseitigen. Bei komplexeren Dingen grübeln wir dementsprechend lange herum. Irgendwann haben wir den Punkt erreicht, dass wir mit unserem Latein am Ende sind.
Bei existenziellen Fragen schlagen wir uns vielleicht sogar Nächte um die Ohren und die Belastung nimmt immer weiter zu. Jesus will aber alles mit uns teilen, deshalb sollten wir neu lernen, unsere Sorgen schnell bei IHM abzugeben.
Ähnlich wie beim Volleyball sollen wir den Ball nicht fangen und festhalten, sondern schnell weitergeben.
Sorgen sind Wegwerfartikel und müssen nicht konserviert werden! Das Werfen unserer Sorgen auf Jesus ist und bleibt eine Willensentscheidung! Nur wer wirft, wird entlastet.
Eine andere wichtige Entscheidung ist, auf Jesu Fürsorge zu vertrauen und die Sorgen bei ihm zu lassen. Hierfür brauchen wir Geduld, bis Jesus seine Lösung der Dinge zeigt.
Das fällt mir persönlich sehr schwer, weil Geduld nicht zu meinen Stärken gehört. Aber es lohnt sich, dass Werfen immer wieder einzuüben. Jesus will, dass wir unsere Sorgen auf ihn werfen und ihm unser Vertrauen schenken!

In Jesus und seinem Dienst verbunden,

Jürgen Kießling
Missionsleiter Deutschland

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