Anton renoviert

In der letzten Zeitschrift haben wir von einer Familie berichtet, die durch die Missionare Natascha und Anton Volochin betreut werden. Sie fanden dort Lebensverhältnisse vor, die für einen Menschen kaum zu ertragen sind. Die Kinder hatten nicht einmal einen eigenen Schlafplatz und selbst Decken und Kissen mussten sie miteinander teilen. Diese Kinder hatten nicht viele Träume und erwarteten wenig vom Leben, doch sie hatten dennoch einen Wunsch auf dem Herzen– nämlich einen eigenen Schlafplatz zu haben.
Eduard Edu, unser Missionsleiter in Moldawien, schrieb dazu: „Es gibt viele Kinder, die am Boden auf alten Matratzen schliefen oder auch in einem kaputten Bett. In einigen Familien mussten mehrere Geschwister zusammen in einem Bett schlafen, auch wenn sie schon älter waren.“
So hatten wir das erklärte Ziel, zweihundert Kindern ihren grössten Wunsch zu erfüllen und 100 Etagenbetten mit der dazu gehörigen Bettwäsche zur Verfügung zu stellen. Allerdings hatten unsere Mitarbeiter in Moldawien und in der Ukraine Probleme damit, zu entscheiden, welche Kinder ein Bett bekommen sollten.
Doch auch wenn die Entscheidung nicht leicht war, können sich nun dutzende Familien über bessere Lebensumstände freuen.

Von einer dieser Familien möchten wir berichten:
Anton und einige Jugendliche aus Lemberg (Lviv) hatten sich vorgenommen, einer Familie nicht nur ihr neues Bett aufzubauen, sondern auch gleich bei der Renovierung des Schlafzimmers der Kinder zu helfen.
Als die Mutter das hörte, brach sie in Tränen aus. Sie konnte kaum glauben, dass ihre Kinder in einem neu renovierten Raum und noch dazu in eigenen Betten schlafen würden. Anton war zu diesem Zweck eine Woche lang mit einigen Jugendlichen in dieser Familie zu Besuch, wo sie zusammen mit dem Vater das Vorhaben verwirklicht haben.

Natascha war auch oft dabei. Zusammen mit ihrem Ehemann Anton erzählten sie der Familie viel aus ihrem Leben und wie Gott sie verändert hatte. Der Familienvater, der selbst ein Alkoholproblem hat, hörte aufmerksam zu und war schliesslich daran interessiert, mit Anton über sein Problem zu reden. Im Laufe der Woche kam er zu der Einsicht, dass er aus eigener Kraft die Sucht nicht überwinden würde und Hilfe braucht. Schliesslich war er sogar bereit, in ein christliches Reha-Zentrum zu gehen. Was für ein Geschenk Gottes an diese Familie. Wir beten, dass jeder Einzelne dort verändert wird und Jesus kennen lernt.
Während der Renovierungsarbeiten lebten die grösseren Kinder bei ihrer Oma, denn ihr Schlafzimmer war ja eine Baustelle. Als sie von der Oma zurückkamen und das renovierte Zimmer mit den Betten sahen, war der älteste Junge (14 Jahre) so überwältigt, dass er aus dem Zimmer lief und weinte… Die Kinder haben dann noch lange miteinander geredet und darüber nachgedacht, wer in welchem Bett schlafen würde.
Die allgemeine Freude von Kindern und Erwachsenen war auch für Natascha und Anton eine grosse Bestätigung und Ermutigung für ihren Dienst. Später schrieben sie noch, dass dieses Projekt für die Familie wie ein Schritt in ein neues Leben war. Eine von Gott geschenkte Chance, mit ihrem Leben neu zu beginnen.

Dies ist nur ein Beispiel von mehreren Geschichten, die uns erreicht haben. Die Freude und Dankbarkeit über Betten, Matratzen, Decken, Kissen und Bettbezügen zeigte sich sehr oft auch in Tränen der Freude. Eduard schreibt, dass in Folge dieses Projektes viele Kinder in Moldawien Gott für ihr eigenes Bett danken, in dem sie sich einkuscheln und nun gut schlafen können. 200 Kinder, die nun besser träumen können und für die im wahrsten Sinne des Wortes ein Traum in Erfüllung gegangen ist.

Ein herzliches Dankeschön im Namen der Kinder und Familien.

Zeitschrift 2021 Nr.3

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