Liebe Missionsfreunde,
vor dieser Entscheidung stehen wir Tag für Tag. Wenn wir die vielen Ungerechtigkeiten in dieser Welt beobachten, könnten wir manchmal zu toben beginnen. „Das darf doch nicht wahr sein!“
So oder so ähnlich regen sich Sätze in unserer Gedankenwelt. Oft stehen wir machtlos und hoffnungslos verschiedenen Herausforderungen gegenüber. Ein biblischer Bericht kommt mir dabei in den Sinn:
Paulus und Silas befinden sich auf der zweiten Missionsreise in Philippi. Die Stadt war zu einer römischen Kolonie geworden und lag an der Handelsstraße „Via Egnatia“, die von Byzanz (Istanbul) nach Rom führte. Nach anfänglich offenen Türen für das Evangelium gab es schnell Widerstand. Paulus betete für eine Magd um Befreiung von einem Wahrsagegeist. Das war dann der Auslöser, dass die Mitarbeiter des Herrn im Gefängnis landeten.
Paulus und Silas wurden gefoltert, an einem Fußblock gekettet und in einen Hochsicherheitstrakt gebracht. Die Lebensumstände waren unerträglich. Die Mithäftlinge beobachteten genau, wie Gottes Diener mit dieser Ungerechtigkeit umgingen.
Waren sie genauso wie alle anderen am Klagen und Protestieren über die schlechten Haftbedingungen?
Doch statt zu toben, fingen beide an, den Herrn zu loben.
Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie. Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, so dass die Grundmauern des Gefängnisses wankten.
Und sogleich öffneten sich alle Türen und von allen fielen die Fesseln ab. Apg. 16, 25-26
Wenn wir unser Denken auf die politische Lage dieser Welt oder die Umstände unseres Lebens richten, dann könnten wir häufig über all das Unrecht, das geschieht, ein Klagelied anstimmen. Paulus und Silas richteten sich innerlich auf Jesus Christus als ihren Herrn aus, der alles in seinen Händen hält, der letztendlich auch unsere Lebensumstände ändern kann. Wem vertrauen wir und an wen denken wir, wenn unsere Lebensumstände mal wieder zum Toben sind?
Wir bekommen die Wende in unserem Denken nur dann hin, wenn wir auf Jesus sehen und entdecken, wer Christus für uns ist.
Dann kommen wir wie Paulus uns Silas zum Loben – trotz widriger Umstände.
Ich wünsche Euch, dass Ihr neu auf Entdeckungsreise geht und dabei dankbar entdeckt, wer Jesus Christus für uns sein will.
In Jesus und seinem Dienst verbunden,
Jürgen Kießling
Missionsleiter