Eine gefährliche Arbeit
„Wenn wir zu den Menschen in die Dörfer fahren, müssen wir immer wieder den Überresten detonierter Raketen ausweichen, die teilweise starke Schäden an der Fahrbahn hinterlassen haben“ erzählt Anatoli.
Er ist mit seiner Frau Vika schon lange in der Region unmittelbar neben der Stadt Donezk aktiv, weshalb sie den Krieg bereits seit 2014 kennen. In den Dörfern, in denen die beiden mehrere Gemeinden und über 100 Patenkinder betreuen, bei Kinderfreizeiten mithelfen und ein Kinderheim besuchen, ist der Krieg bereits seit acht Jahren durch den latenten Kriegslärm und das zunehmend sichtbare Militär sehr präsent.
Doch seit Februar 2022 hat sich die Lage noch einmal drastisch verschärft: Die Front ist teilweise nur noch 10 Kilometer entfernt, sodass der Krieg immer intensiver wahrgenommen wird. Das Militär ist inzwischen überall und der Raketenbeschuss so intensiv, dass die Einwohner die meiste Zeit in ihren Kellern Schutz suchen. In dieser Gegend unterwegs zu sein ist gefährlich, doch trotzdem machen sich Vika und Tolik alle paar Wochen auf den Weg, um den Menschen dort zu dienen.
Denn viele haben einfach keine Möglichkeit zu fliehen, weil sie alt oder krank sind oder ihnen die nötigen Mittel fehlen. Immerhin haben die zurück gebliebenen Menschen zumindest ein Dach über den Kopf und ein paar eingemachte Vorräte vom Sommer in ihrem Keller. Trotzdem gibt es von allem zu wenig, kaum etwas zu essen und auch die Kälte macht den Menschen sehr zu schaffen, da Heizmaterial sehr teuer und kaum verfügbar ist.
So viel Hilfe wie möglich
Aus diesem Grund bringen Vika und Anatoli jedes Mal so viele Hilfsgüter wie möglich in den Osten, um sie unter der Bevölkerung zu verteilen: Lebensmittel, Kleidung, Heizmaterial, Kerzen, Medikamente, Weihnachtspäckchen, kleine Öfen und vieles mehr.
Außerdem betreuen sie weiterhin die Familien aus dem Patenschaftsprojekt und bringen ihnen regelmäßig Hilfe vorbei. Dabei ist die moralische bzw. geistliche Unterstützung mindestens genauso wichtig: Überall, wo sie hinkommen, versuchen sie den Menschen Mut zu machen und durch Gottes Wort Trost zu spenden.
Sie organisieren Gottesdienste, Frauentreffs oder auch einfach spontane Veranstaltungen im Freien – und die Menschen kommen.
Sie trinken Kaffee, genießen die Gemeinschaft mit anderen und wollen manchmal gar nicht mehr nach Hause gehen, weil sie sich so wohl fühlen.
Die Suche nach Jesus
Außerdem öffnen sich viele neue Leute für den Glauben und stellen Fragen. So beispielsweise auch die Erzieherinnen aus dem Kinderheim, das besonders Anatoli über Jahre hinweg besuchte und wo er viel Herzblut investierte:
Nachdem sie sich aus den unterschiedlichsten Gründen nie überwinden konnten, in die Gemeinde zu kommen, ist jetzt fast das gesamte Team bei den Treffen dabei und sehr interessiert.
Gott sei Dank sind noch engagierte Mitarbeiter wie Vika und Anatoli vor Ort, die gerade in dieser Zeit solche Menschen auffangen und begleiten können.
Deshalb würden wir uns freuen, wenn auch Ihr sie weiterhin im Gebet unterstützt!