Von Vision zu Wirklichkeit
Der Tag startete mit einem Besuch der Gemeinde in Criuleni, wo wir ein renoviertes Haus vorfanden, das mit einem neuen Putz und einem brandneuen Dach versehen wurde.
Die Geschichte dieser Gemeinde ist ganz besonders rührend:
Das Missionarsehepaar Andre und Natalia hat das Gebäude kostenfrei überlassen bekommen und kann es nun für ihre wichtige Arbeit nutzen. Das Ehepaar, das nicht nur ein eigenes Kind, sondern auch acht Pflegekinder betreut, hat das Gebäude mit Hilfe von HTO renoviert und unter anderem eine Kleiderkammer eingerichtet.
Ein Nachbar, ein Veteran, erzählte uns von seiner bewegenden Geschichte. Er hatte immer wieder die Menschen gesehen, die zum Gemeindehaus kamen, und wollte etwas Gutes tun. Obwohl er nur eine sehr kleine Rente erhält, entschloss er sich, 50 Euro zu spenden. Für ihn war dies ein enorm hoher Betrag!
Mit dieser Spende des Nachbarn und der Vision wurde der Grundstein für das neue Gemeindehaus gelegt. Im Sommer 2024 reisten Freiwillige aus Deutschland und Moldawien an, um in nur einer Woche das neue Gebäude zu errichten. Der Einsatz war ein echter Erfolg und zeigte, wie durch Gebet, Unterstützung und tatkräftige Hilfe in kurzer Zeit Großes entstehen kann.
Weihnachten in Criuleni
Bei der Veranstaltung vor Ort war die Freude überwältigend. Zahlreiche Kinder, viele mit ihren Eltern, waren gekommen. Als die Frage gestellt wurde, ob sie auch zukünftig zur Gemeinde kommen möchten, auch ohne die Weihnachtspäckchen, antworteten sie mit einem enthusiastischen „Ja“. Es ist ein Zeichen, dass die Gemeinschaft in diesem kleinen Dorf gewachsen ist.
Das deutsche Team, bestehend aus 22 Mitgliedern aus der Schweiz, Österreich und Deutschland, sorgte mit drei gesungenen Liedern für festliche Stimmung. Zwischendurch trugen die Kinder der Gemeinde, unter der Leitung von Natalia, kleine Vorträge vor.
Nach dem Gottesdienst wurden die lang ersehnten Weihnachtspäckchen an die Kinder verteilt. Manche konnten es kaum erwarten und öffneten die Päckchen noch vor Ort – die Freude war riesig!
Es war sehr bewegend zu sehen, wie sich die kleine Gemeinde in so kurzer Zeit entwickelt hatte. Vom kleinen Gebäude, das dem Ehepaar kostenfrei überlassen wurde, bis hin zu einem Ort, an dem Wachstum und Hoffnung für die Menschen spürbar wurden. Dies ist das Ergebnis von Gebeten, finanzieller Unterstützung und der engagierten Arbeit der Helfer vor Ort.
Einblick in die Lebensrealität
Nach der Weihnachtsveranstaltung teilten wir uns in drei Gruppen auf und besuchten Familien in der Umgebung. Dabei brachten wir Weihnachtspäckchen, Lebensmittel und Kalender mit. In einer Familie, die in sehr beengten Verhältnissen lebt, erfuhren wir von ihrer schwierigen Lebenssituation. Sie leben in nur zwei Räumen – einer dient als Schlafraum für die älteren Kinder, der andere als Küche und Schlafplatz neben dem Kachelofen. Es war ein eindrucksvolles Erlebnis, diese Familien zu besuchen und mit ihnen zu beten.
In einer anderen Familie, die in einem gemieteten Haus lebt, erzählten die Eltern von ihrem Traum, ein eigenes Heim zu besitzen. Die Familie hatte hart gearbeitet, um mit verschiedenen Tätigkeiten im Sommer etwas Geld zu verdienen, um sich diesen Traum zu erfüllen.
Ein besonders bewegender Moment war der Besuch bei Domenica. Sie ist im Dorf bekannt dafür, dass sie das Evangelium verbreitet und viele Menschen zum Glauben geführt hat. Ihr Herz für Gott und die Menschen ist unglaublich groß. Wir beteten für Domenica und ihre Mutter und segneten sie.
Von Mundpropaganda zum Erfolg
Der Tag endete mit einem Treffen im Haus in dem das Missionarsehepaar Sascha und Loreen Kinderstunden anbieten. Loreen berichtete von einem erfolgreichen Kindercamp, das bereits zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Über 100 Kinder hatten daran teilgenommen, und das alles durch Mundpropaganda – ein weiteres beeindruckendes Zeugnis für die Kraft des Glaubens und der Gemeinschaft.
Gegen 19:15 Uhr kehrten wir in das Missionshaus in der Hauptstadt zurück, wo ein Abendessen auf uns wartete. Nach einer kurzen Auswertung des Tages tauschten wir uns über unsere Erlebnisse aus und übten Lieder für die kommenden Veranstaltungen. Müde, aber voller Dankbarkeit und Eindrücke fielen wir schließlich in die Betten, um für den nächsten Tag in Grozasca ausgeruht zu sein – der nächste Einsatz stand bereits um 7 Uhr nach dem Frühstück an.