Die Dankbarkeit ist unermesslich!

Heute ging es in den Süden nach Cahul. Die Fahrt dauerte zweieinhalb Stunden.
Ich staune über die Unterschiede im Umgang mit Covid-19. In Moldawien gibt es zum Beispiel sehr viele Strassen- und Fahrzeugkontrollen. Im letzten Jahr war auch manchmal Militär auf der Strasse.
Wir müssen für alles, was wir im Auto haben – Geschenke, Hilfsgüter und Lebensmittel – ein offizielles Schreiben dabeihaben und wir dürfen auch nur mit diesem Schreiben frei im Land herumfahren. Ansonsten gibt es sehr hohe Strafen.

In Cahul angekommen besuchten wir zuerst das Gefängnis. Dort war ein Treffen mit der Gefängnisleitung und diversen Wärtern geplant. Im Gepäck hatten wir Geschenke für alle Gefangenen und Weihnachtspäckchen für die Kinder des Personals.

Ebenfalls konnten wir einen Rollstuhl und ein medizinisches Bett übergeben. Manchmal müssen auch Verletzte oder Menschen mit Behinderung ins Gefängnis, somit war die Gefängnisleitung sehr froh über die Geschenke.
Die Leitung erzählte uns, dass die Gefängniswärter hier im Süden von Moldawien nur sehr niedrige Löhne erhalten und davon kaum leben können. Trotzdem sind sie froh, dass sie einen Job haben.
Wir durften das Gefängnis nicht betreten, aber einige Gefangene durften herauskommen und Einzelne kannten mich sogar noch vom letzten Jahr.

Danach waren wir beim regionalen Patenkind-Betreuer Jon zum Mittagessen eingeladen. Ein engagierter Mann mit einer liebevollen Familie. Gemeinsam besuchten wir dann verschiedene Familien. Eine davon machte mich besonders betroffen: Zwei Kinder, in der dritten und fünften Klasse, lebten mit ihren Grosseltern in einem alten baufälligen Haus zusammen. Ihre Mutter ist in die Türkei ausgewandert. Sie meldet sich nicht oder nur sehr selten. Der Grossvater ist bettlägerig und die Grossmutter sehr alt und schwach. So war ich nicht ganz sicher, wer hier für wen sorgt.

Wir brachten den Familien Weihnachtsgeschenke und Essenspakete. Die Dankbarkeit dafür ist einfach riesig! Wir trafen auf Familien, die nicht nur froren, sondern oft auch Hunger hatten. Trotzdem musste ich immer wieder staunen, wie zufrieden und lebendig die Kinder waren. Auch waren sie immer freundlich und zuvorkommend. Beim Auspacken der Geschenke war die Freude natürlich unermesslich.

Hier wohnt eine Familie mit 6 Kindern

Fahren oder zu Fuss gehen – das ist hier die Frage…

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