Liebe Leserin, lieber Leser
Zurzeit lesen meine Frau und ich mit unseren Kindern jeweils abends einen Abschnitt aus der Biografie von Bruder Andrew. Er ist auch bekannt als «der Schmuggler Gottes» und Gründer von Open Doors, einem christlichen Hilfswerk, welches sich für verfolgte und benachteiligte Christen einsetzt. Im Buch schildert er die Situation, wie er «allein» dem damals so gewaltigen Kommunismus der Sowjetunion gegenübersteht. In diesen kommunistischen Ländern ist die Situation der Christen sehr schwer und Andrew hätte guten Grund, dieses Regime zu hassen. Er betont jedoch ganz klar: Ich bin nicht gegen die Kommunisten oder gegen den Kommunismus – ich bin FÜR JESUS.
Diese Aussage hat mich beschäftigt. Wie schnell sind wir in unserer Gesellschaft GEGEN etwas oder Jemanden. Gerade in dieser politisch unsicheren Zeit ist die Verlockung gross, gegen Jemanden oder gegen eine Nation zu sein. Müssen wir das? Nutzt es etwas? Oder reicht es aus, wenn wir ganz und gar für Jesus sind?
Unser Verständnis und unser Wissen sind beschränkt. Auch wenn wir heute Zugang zu unendlich viel Informationen haben… können wir überhaupt wissen, welche Information wahr, welche falsch, welche in der grossen Grauzone dazwischen ist? Das Wort Gottes hat für sich den Anspruch der Wahrheit, Gott selber bezeugt dies. Jesus als Weg, Wahrheit und Leben ist das echte Fundament für jedes Menschenleben. Wenn wir für Jesus sind, bin ich überzeugt, liegen wir nie falsch.
Im vergangenen Februar konnte ich mit unserem Vorstand und Büroteam nach mehreren Jahren wieder unser Team in Moldawien besuchen. Man spürt die Anspannung in der Bevölkerung angesichts der Nähe des Krieges, aber wir haben so viele Menschen getroffen, welche ihr ganzes Engagement für Jesus geben. Sie bleiben in diesem Land, auch wenn sich Möglichkeiten zur Flucht «in ein besseres Land» auftun. Sie bleiben und dienen den Schwachen, den Armen, den Zurückgebliebenen. Lesen Sie selber von der Familie Chromov: Das Ehepaar hat neben ihrem eigenen Kind 2 weitere adoptiert und dazu leben noch 6 weitere Pflegekinder bei Ihnen. Als Haushalt mit 11 Personen leben sie auf lediglich 68m2. Es hat mich enorm beeindruckt, weitere junge Ehepaare und Familien zu treffen, welche trotz anderweitigen Möglichkeiten im Land bleiben und ihren Mitmenschen dienen, FÜR JESUS.
Solche Menschen möchten wir zurüsten und unterstützen, dass sie vor Ort die Liebe Gottes weitergeben können. Vielen Dank, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, das möglich machen.
Stefan Trüssel
Vorstandsmitglied HTO Schweiz