Neuanfang in einer sterbenden Stadt

Priwolje, eine kleine ostukrainische Stadt im Gebiet Lugansk, liegt nahe der weiterhin umkämpften Frontlinie und war in der Vergangenheit auf dramatische Weise auch direkt von den Kampfhandlungen betroffen. Noch heute sieht man zerstörte oder leerstehende Gebäude, selbst die Schule wurde von einer Rakete getroffen. Durch den Krieg kam Armut und Arbeitslosigkeit über die Menschen und viele sind aus der Stadt und der ganzen Region geflohen. Auch die Gemeinde ist betroffen Auch die örtliche Gemeinde blieb davon nicht unberührt. Fast alle Christen waren geflohen und das Gemeindehaus verfiel und wurde zu einem weiteren Symbol des Verfalls und der Hoffnungslosigkeit dieser Stadt. Als das Gemeindehaus im Mai 2021 schliesslich noch einem Brand zum Opfer fiel, der von Obdachlosen verursacht worden war, war der Gemeindepastor Gregorij Reuka so entmutigt, dass er nahe dran war, das Gemeindehaus aufzugeben. Eine neue Chance eröffnet sich In dieser schwierigen Phase öffnete Gott eine neue Tür: Christen aus der ganzen Region kamen, um zu helfen und den wenigen verbliebenen Geschwistern in Priwolje zur Seite zu stehen. Unter ihnen auch die Missionare Lena und Grischa Riasni sowie Natascha und Anton Woloschin, die mit ihren zahlreichen Helfern die Gemeinde in Priwolje dabei unterstützten, neue Visionen zu entwickeln und tragfähige Projekte für Stadt und Gemeinde ins Leben zu rufen.
Renovierung und eine Freizeit Mit Hilfe von Spenden und Baueinsätzen konnte schliesslich auch das Gemeindehaus wieder renoviert und für die Gottesdienste hergerichtet werden. Eine bereits geplante Kinderfreizeit, die fast abgesagt worden war, war nun doch möglich und konnte zum Segen und zur Freude für viele Kinder dieser von Krieg und Not geplagten Stadt stattfinden. Die meisten dieser Kinder kamen aus bedürftigen Familien und hatten keinen christlichen Bezug. Nach dieser Freizeit, wo sie endlich mal wieder unbekümmert basteln und spielen konnten, gut verköstigt wurden und viel von Jesus hörten, gingen viele von ihnen voller Freude wieder nach Hause und erzählten ihren Eltern und Freunden von ihren grossartigen Erlebnissen. Start einer neuen Sonntagsschule Um diese Kinder nicht zu verlieren, begann die Gemeinde mit einer Sonntagsschule im frisch renovierten Gemeindehaus. Seitdem kommen regelmässig bis zu 20 Kinder und ca. weitere 15 kommen noch sporadisch dazu. Die Kinder und ihre Familien sind sehr froh über diese Möglichkeit. So kamen viele von ihnen im September auch zum Erntedankfest und beteiligten sich auch am Gottesdienstprogramm. Start des Patenschaftsprojektes Dank des „Kinderpatenschaftsprojekts“, das in der Stadt Privolye begann, entstanden dort viele neue Beziehungen zu den Menschen, die der Pastor und die Gemeinde sonst nie kennen gelernt hätten. Normalerweise werden Lebensmittel und Hilfsgüter zu den Menschen nach Hause gebracht, gelegentlich kommt es auch dazu, dass betroffene Familie in die Gemeinde eingeladen werden, wo kleine Gottesdienste speziell für sie abgehalten werden. Die Leute kommen gern und freiwillig, einige haben sich schon bekehrt und Busse getan. Inzwischen sind es 20 Kinder, die mit Lebensmitteln und dem Nötigsten versorgt werden und es werden immer mehr.
Hilfe für Alte und Bedürftige Daneben konnte aber auch anderen Bedürftigen geholfen werden. Mit Hilfe von Hoffnungsträger Ost und vielen Christen aus dem Ausland, die für den Dienst in Priwolje spenden und beten, konnten Elektroheizungen und Bettwäsche, Kartoffeln, Kohle, Brennholz, Weihnachtsgeschenke, Bettwäsche, Lebensmittel- und Hygienepakete verteilt werden. All diese vielfältige Hilfe wäre ohne die Unterstützung von anderen oft weit weg lebenden Christen und der Mission Hoffnungsträger Ost nicht möglich gewesen, da die kleine Gemeinde niemals in der Lage gewesen wäre, auch nur einen Teil davon selbst aufzubringen. Neue Möglichkeiten – sogar über die Stadt hinaus. Vielmehr hatte der Pastor und die wenigen verbliebenen Geschwister der Gemeinde um ihre eigene Existenz kämpfen müssen. Inzwischen ist Pastor Grigorij Reuka gemeinsam mit seiner Familie ganz neu in seinem Dienst angekommen und sogar Willens und in der Lage, die Gemeinde in der nahe gelegenen Stadt Rubizhne mit zu unterstützen, um den dortigen Pastor zu entlasten. Die Entwicklungen zeigen uns deutlich, dass bei Gott nichts unmöglich ist und wir sein Eingreifen immer erwarten können! Gerade dann, wenn aus menschlicher Sicht gar nichts mehr geht, geschehen Wunder. Dieser Bericht soll einerseits zur Ermutigung dienen, ist aber auch als Dank zu verstehen, für alle, die unseren Dienst unterstützen, indem sie für die Menschen in der Ukraine beten und geben. Die Entwicklungen in Priwolje können uns aber auch zur Motivation dienen, weiter für Pastor Gregorij Reuka, seine Gemeinde und die Menschen der Stadt zu beten und dass dort noch mehr Menschen geholfen wird und noch weitere zu Jesus finden. Die Grundlage ist geschaffen. Nun ist es an der Zeit, dafür zu beten und Gott zu vertrauen, dass sich all dies auf die Menschen der Stadt auswirkt.

Zeitschrift 2022 Nr.1

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