Seit vier Jahren bieten wir im Rahmen unserer Gemeindegründungsarbeit bedürftigen Menschen in Lemberg wöchentliche Speisungen in unserer Suppenküche an.
Durch die Unterstützung von Missionsfreunden und Gemeinden konnte dieser wichtige Dienst immer weiter ausgebaut werden, so dass die Arbeit beständig gewachsen ist.
Anfangs verteilten wir das Essen noch direkt auf der Straße, wo ca. 20 Menschen zusammen kamen. Bald schon konnte ein kleiner Raum eingerichtet werden, der wegen des großen Bedarfs immer weiter vergrößert werden musste. Auch die Ausstattung verbesserte sich, wir bekamen bald auch eine bessere Küche, Sitzgelegenheiten, Tische und neues Geschirr.
Wir bemerkten, dass viele, die zur Suppenküche kamen, nicht einmal die Möglichkeit hatten, sich regelmäßig zu duschen, ihre Kleidung zu waschen oder sich die Haare zu schneiden. Für viele Obdachlose, Rentner und Invaliden ist auf Grund ihrer persönlicher Umstände Körperhygiene und Sauberkeit alles andere als selbstverständlich.
Die neu angelegten Sanitäranlagen geben diesen Menschen ein stückweit ihre menschliche Würde wieder, die leider allzu oft in Jahren der Not verloren gegangen ist..
Jeden Samstag kommen inzwischen etwa 130 bis 150 Personen zu uns, die extra durch die ganze Stadt laufen und sich morgens in die Warteschlange vor unserer Suppenküche einreihen….
Es sind auch immer wieder Kinder unter ihnen. Durch die Quarantäne in der Stadt ist die wirtschaftliche Lage noch schwieriger geworden, denn es gibt kaum noch Arbeit und die Preise für Lebensmittel und Nebenkosten sind stark gestiegen. Viele Leute können sich nicht einmal mehr eine warme Mahlzeit leisten.
In unserer Suppenküche erhalten sie neben eine Suppe, auch Haferbrei, Kraut, Brot, Milch, Tee und anderes, was ihnen zum Überleben hilft und sie wieder ermuntert.
An einem Samstag kam eine alte Frau mit einem Katheter am Hals zu uns. Dieser wurde ihr im Krankenhaus angelegt. Allerdings bekam sie im Krankenhaus nichts zu essen, da sie kein Geld hatte und im Krankenhaus alles selbst bezahlt werden muss. Solche Geschichten berühren mich immer wieder – und das ist unter den vielen Menschen, die kommen, bei Weitem kein Einzelfall.
Allerdings sind unsere Möglichkeiten begrenzt und so haben wir nicht unendlich viele Kapazitäten. Wir können mit unseren gegenwärtigen Möglichkeiten nur für ca. 100 Personen kochen.
Doch da ständig mehr bedürftige Menschen zu uns kommen, wird es immer schwieriger, alle ausreichend zu versorgen. Als nächstes planen wir eine 120 Liter- Schwenkbratpfanne zu kaufen, mit der wir unsere Möglichkeiten verbessern können. Es sind schon einige großzügige Spenden eingetroffen und es sieht so aus, dass wir diesen Wunsch erfüllen können.
Vielen Dank all denen, die diesen Dienst unterstützen und für die sanitären Anlagen, die Schwenkbratpfanne, sowie die benötigten Lebensmittel gespendet haben! Das ist gerade jetzt, da Lwiw wieder eine Quarantänezone ist, besonders wichtig und eine große Hilfe.
Viele der Besucher interessieren sich für das Wort Gottes und für die Gemeinde, die dahintersteht. Bitte betet für die Menschen, die die Suppenküche aufsuchen und auch für die Mitarbeiter, die diesen wertvollen Dienst tun.
Lena Riasni