Essen kann Leben verändern

Die Stadt Bachmut befindet sich in dem seit Jahren umkämpften Gebiet der Ostukraine. In der Stadt sind neben zerstörten Häusern viele andere Spuren des Krieges zu sehen. Krieg, Zerstörung und Arbeitslosigkeit haben dazu geführt, dass viele Menschen verarmt sind oder ihr Zuhause verloren haben und mitunter auf der Straße leben müssen.

Natalja und Ewgenij setzen sich ein
Seit einigen Jahren ist das Ehepaar Natalja und Ewgenij Skumatov in Bachmut aktiv und darum bemüht, den Menschen zu helfen und ihnen mit der christlichen Botschaft wieder Mut zu machen. So organisieren sie neben verschiedenen sozialen und geistlichen Projekten schon länger eine Suppenküche für diejenigen, die in tiefste Armut geraten sind und keine Hoffnung mehr haben.
Mittlerweile konnten in der örtlichen Gemeinde monatlich etwa 1.000 warme Mahlzeiten an arme Menschen vorbereitet und ausgeben werden. 200 dieser Bedürftigen, unter ihnen auch viele Kinder, kamen jede Woche in die Gemeinde, um dort eine warme Mahlzeit zu bekommen. Darüber hinaus wurden auch dutzende Obdachlose regelmäßig mit Essen versorgt.

Als sich im Rahmen der Pandemie die Hygienemaßnahmen verschärften, mussten die Treffen im Gemeindehaus zeitweilig ausgesetzt werden. Die Hilfe wurde aber auch in dieser Zeit fortgesetzt, nur anders organisiert: So wurden die Leute vermehrt Zuhause oder an bestimmten Plätzen der Stadt aufgesucht und versorgt.

Besonders die Obdachlosen befinden sich in einer zunehmend schlimmen Lage. Zudem schämen sie sich, mit den Anderen zusammen zu essen. Auf Grund ihrer schlechten Körperhygiene und ihres ungepflegten Äußeren haben sie das Gefühl auf viele ihrer Mitmenschen eine sehr abstoßende Wirkung zu haben. Unser Wunsch und Gebet ist es deshalb, neben warmen Mahlzeiten, ermutigenden Andachten und Gesprächsangeboten diesen Menschen auch konkret dabei zu helfen, wieder einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Ein erster Schritt wäre neben der notwendigen Vergrößerung des Speiseraums auch Duschen und Waschgelegenheiten für die Obdachlosen zu schaffen und darüber hinaus weiterführende Angebote, die es ihnen ermöglichen, z.B. ihre Wäsche zu waschen oder sich die Haare schneiden zu lassen. Für die Umsetzung dieser Ideen fehlen allerdings noch die finanziellen Mittel.

Von Selbstmordgdanken zurück ins Leben
Nikolai hat schon als Kind seine Eltern verloren und geriet bei seinem Versuch, irgendwie mit dem Leben zurecht zu kommen, an falsche Freunde. Er begann zu stehlen, zu trinken und verlor schließlich alles. Seine Versuche, sein Leben aus eigener Kraft wieder zu ordnen, schlugen fehl. Eines Tages hatte er beschlossen, sich das Leben zu nehmen und fuhr ziellos mit dem Zug umher. Ein junger Mann setzte sich zu ihm und versuchte, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Doch Nikolai war nur an Alkohol interessiert – und verlor schließlich die Besinnung. Als er wieder zu sich kam, befanden sich in seiner Nähe mehrere Kinder, die knieten und für ihn beteten. Der erste Gedanke war, dass er wohl in den Himmel gekommen oder gar verrückt geworden war. Als eins der Kinder ihn fragte, ob er wüsste, wer Jesus sei und ob er Gott kennen würde, meinte er, dass er sogar wüsste, wo Gott wohnt – nämlich in einer Kirche in der Stadt Bachmut, wo Natalja und ihr Mann Ewgenij ihren Dienst tun. Dieses kleine Erlebnis brachte Nikolai dazu, sein Leben zu ändern. Er kam zum Glauben und beschloss, in ein Rehazentrum zu gehen, um von seiner Sucht frei zu kommen. Im Juli kam er bei einem schweren Bootsunfall nur knapp mit dem Leben davon, was er für ein weiteres Eingreifen Gottes in sein Leben erkannte. Er beschloss, von nun an mit ganzem Herzen Jesus nachzufolgen.

Wie sich Olgas Lebensperspetive änderte
Olga, eine Mutter von drei Kindern erhielt Hilfe durch das Kinderpatenschaftsprojekt von HTO. Als sie kaum mehr in der Lage war, ihre drei Kinder zu versorgen, kam die Hilfe zur rechten Zeit. Als sie erfuhr, dass es ausländischen Christen wichtig war, ihr in ihrer Situation zu helfen, eröffnete sich für sie eine neue Lebensperspektive. Die Lebensmittel und andere Hilfsgüter, die sie nun jeden Monat bekam, nahmen ihr viele Sorgen von den Schultern und Olga war voller Dankbarkeit. Durch diesen Dienst kam die ganze Familie auch dem Herrn näher. Letztes Jahr ließ sie sich taufen und wurde Mitglied der Gemeinde in Bachmut. Auch ihre beiden Söhne, der ältere Ilja und der jüngere Roman haben Jesus in ihr Herz aufgenommen. Die Familie ist allen dankbar, die auf ihre Not reagiert und ihnen materiell und seelisch beigestanden haben. Nach Olgas Worten hat die Unterstützung ihnen geholfen, in schwierigen Zeiten stark und belastbar zu sein.

Die Arbeit in Bachmut hat bereits viele gute Früchte getragen und schon etlichen Armen und Obdachlosen geholfen, ihr Leben zu ändern und den Weg zu Gott zu finden. Beim letzten Treffen haben sieben der Obdachlose gebetet und sich für Jesus geöffnet.

Vorbereitungen müssen getroffen werden
Die Suppenküchen versorgen nicht nur hunderte arme und obdachlose Menschen mit warmen Mahlzeiten, sondern bieten ihnen einen Ort, um ein Stück inne zu halten und über ihre Probleme zu sprechen. Etliche von ihnen haben dadurch den Sprung zurück in die Gesellschaft und ein besseres Leben geschafft. Es ist uns ein dringendes Anliegen, die Arbeit der acht Suppenküchen in der von Krieg und Not gezeichneten Ukraine aufrecht zu erhalten und für die Hilfsbedürftigen da zu sein.
Allerdings ist das Projekt mit einem großen Arbeitsaufwand und zudem mit hohen Kosten verbunden, die Monat für Monat anfallen, um die benötigten Lebensmittel einzukaufen und verzehrfertig vorzubereiten. Im Zeitraum August – Oktober, wo die Preise am günstigsten sind, müssen tonnenweise Kartoffeln und viele andere Lebensmittel, wie Tomaten, Gurken, Karotten und Zwiebeln eingekauft und für den Winter vorbereitet und gelagert werden. Um diese Kosten begleichen zu können, sind wir für jede finanzielle Hilfe dankbar.

Wir danken all denjenigen, die bereits mit ihren Spenden den Dienst ermöglicht haben und treu die Arbeit der Suppenküchen unterstützen.

Zeitschrift 2021 Nr.3

Editorial

Die Freude am Herrn!

Wann haben Sie zuletzt Freude im Leben verspürt? Die letzten Monate waren alles andere als leicht. Vielleicht stimmt der Satz: „Freude weiß man erst zu ...
Weiterlesen
Evangelisation

Anton renoviert

Diese Kinder hatten nicht viele Träume und erwarteten wenig vom Leben, doch sie hatten dennoch einen Wunsch auf dem Herzen – nämlich einen eigenen Schlafplatz ...
Weiterlesen
Missionare

Vom Widersacher zum Missionar

Obwohl ich mich für einen guten Menschen gehalten hatte, führte ich ein Leben mit viel Alkohol und falschen Freunden. Als dann Christen in unser Dorf ...
Weiterlesen
Evangelisation

Es geht wieder los!

Endlich… Schallendes Lachen, fröhliche Rufe und überall rennen Kinder durch die Gegend. Ein herrlicher Anblick! In diesem Sommer konnten wieder mehr als 40 Kinderfreizeiten stattfinden. ...
Weiterlesen
Nach oben scrollen