Vom Widersacher zum Missionar

In der Vergangenheit berichteten wir bereits über das kleine Dorf Parcani und das Missionars-Ehepaar, welches dort seit kurzer Zeit aktiv ist. Nun berichten die beiden ausführlicher, wie sie zu Jesus gefunden haben und wie sie zu diesem Dienst gekommen sind:

Die heimliche Bekehrung von Cristina
Ich hörte zum ersten Mal von Gott, als Christen aus dem Nachbarort zu uns nach Schinoasa kamen und evangelistische Veranstaltungen mitten im Dorf durchführten. Da sich unsere Hütte direkt in der Ortsmitte befindet, hörte ich zwangsläufig ihre Worte und begann mich dafür zu interessieren. Schließlich besuchte ich auch die Gottesdienste im Nachbardorf und mein Interesse am Wort Gottes wuchs zunehmend.
Meinte Tante, die sich bereits hatte taufen lassen, begleitete mich auf diesem Weg und beantwortete mir viele Fragen. Im Weihnachtsgottesdienst 2015 übergab ich Jesus mein Herz, doch da ich Angst vor der Reaktion meiner Familie hatte, tat ich es heimlich.
Als ich es dann doch erzählte, bekam ich viel Gegenwind von Freunden, meiner Familie und besonders von meinem Mann Vitali. Er verbot mir eine Zeit lang die Gemeinde zu besuchen und setzte vor Wut sogar einmal fast unsere Hütte in Brand. Doch Gott gab mir die Kraft, diese Zeit zu überstehen und arbeitete an Vitalis Herz.
Christina Rusu

Vitali‘s Wandel
Obwohl ich mich immer für einen guten Menschen gehalten hatte, führte ich ein Leben mit viel Alkohol, falschen Freunden und anderen Dingen, die nicht gut für mich waren.
Als die Christen in unser Dorf kamen und von Gott erzählten, hörte ich ihren Worten zu, hielt sie jedoch für Sektierer und Betrüger.
Als Cristina zum Glauben fand und sich vor meinen Augen veränderte, war ich schockiert. Ich versuchte ihr zu verbieten, weiterhin in die Gemeinde zu gehen und provozierte immer öfter Streit. Ich dachte sogar über Scheidung nach, doch Gott hatte Erbarmen mit uns. Im Laufe eines Jahres veränderte sich Cristina immer mehr. Früher kam es bei jeder kleinen Meinungsverschiedenheit zum Streit, doch inzwischen war sie viel ruhiger geworden und trug mir meine Fehler nicht nach. Wenn sie mit mir redete, tat sie es sehr sanft und liebevoll.
So gewann sie mich durch ihr neues Leben für den Herrn: Irgendwann hatte ich ihren Bitten nachgegeben und habe mit ihr den Gottesdienst besucht. Mit der Zeit gefielen mir die Lieder und ich begann auch, christliche Filme anzuschauen. Cristina ermutigte mich, auch zu beten – und tatsächlich konnte ich mit Gottes Hilfe vom Alkohol freikommen, wenn ich auch in einigen Dingen noch im alten Leben verharrte.
Etwas später hörte ich, wie der Prediger von einem Leben in Sünde sprach und war schockiert, denn es kam mir vor, als wisse er alles aus meinem Leben und spräche direkt zu mir. Ich fühlte mich als hilfloser und sündiger Mensch und befand mich bis Ostern in einem starken inneren Kampf. Nach dem Ostergottesdienst sprach mich der Prediger auf Bitten Cristinas an und fragte mich, ob ich mich mit Gott versöhnen wolle. An diesem Tag konnte ich nicht länger Nein sagen und ich übergab Jesus mein Leben.
Gott hat wunderbar gewirkt und wir wurden zusammen getauft. Gepriesen sei der Herr!
Seit wir den Herrn Jesus Christus in unser Haus und in unsere Familie eingeladen haben, hat sich Vieles verändert – wir haben jetzt Frieden und Verständnis füreinander – Gott sei Dank!

Unser neuer Dienst
Da es in unserer Region kaum Arbeit gibt, fuhren Cristina und ich teilweise bis zu acht Monate nach Russland, um dort Geld zu verdienen.
Nach unserer Bekehrung wollten wir jedoch nicht mehr ins Ausland, sondern in unserem Dorf bleiben, um uns in der Gemeinde zu engagieren. So begann ich mit Gelegenheitsjobs auf der Baustelle und dem Verkauf von Besen etwas Geld zu verdienen. Mit der Zeit verspürten wir immer mehr, dass Gott uns in seinen Dienst ruft. Doch ich war mir unsicher, da ich selbst noch nicht so viel geistliche Erfahrung hatte. Ich betete um Weisheit und wurde durch einen Bruder in meiner Entscheidung bestärkt, zu Hause zu bleiben und nicht mehr ins Ausland zu fahren.
So begannen wir 2019 unserem Dienst für Jesus in unserem Dorf Schinoasa.
Cristina liebt es, mit Kindern zu arbeiten und ist begabt darin, die Familien aus dem Kinderpatenschaftsprojekt zu betreuen und Kindergottesdienste sowie andere Veranstaltungen zu gestalten. Ich unterstütze sie dabei und helfe außerdem bei den Predigtdiensten aus, wenn der Prediger nicht zu uns kommen kann.
Über Freunde und Verwandte begannen wir außerdem einen solchen Dienst auch im Nachbarort Parcani, welcher schnell größer wurde. Es fehlten dort jedoch geeignete Räumlichkeiten, sodass wir uns immer im Freien treffen mussten und somit Wind und Regen ausgesetzt waren. Deshalb beteten wir über einen längeren Zeitraum sehr intensiv für ein eigenes Gemeindehaus. Durch Gottes Hilfe und viele größere und kleinere Spenden konnten wir Anfang des Sommers ein kleines Gebäude bauen, in dem wir uns seitdem treffen können.
Das ist ein großer Segen für uns und den Dienst in Parcani. Dank sei Gott und all den Spendern!
Vitali Rusu

Nach Bravicea und Schinoasa ist es in Parcani bereits die dritte Gemeindegründungsarbeit in der Region, durch die sich für die dort lebenden Menschen eine neue geistliche und wirtschaftliche Perspektive öffnet, die ihr tristes und von Armut geprägtes Leben zum Besseren wenden kann.

Zeitschrift 2021 Nr.3

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