
Pawels Vergangenheit
Im Jahr 1972, kurz vor meinem Wehrdienst, hörte ich von einer traurigen, ja tragischen Begebenheit. In der Armee war ein junger Mann namens Wanja Moiseev wegen seines christlichen Glaubens getötet worden. Er stammte aus dem moldawischen Dorf Volintiri. Sein Leichnam wurde in einem Zinksarg zurückgebracht und auf einem der drei Friedhöfe des Dorfes beigesetzt. Diese Geschichte erschütterte mich zutiefst und begleitete mich während meiner gesamten Dienstzeit. Sein Märtyrertod hatte einen prägenden Einfluss auf mein Leben.
Nach der Armee nahm ich am 1. Januar 1975 in Tiraspol Christus als meinen persönlichen Erlöser an und wurde in der dortigen Gemeinde getauft.
Ein Gespräch mit Folgen
Im Dezember 1980 reiste ich als Missionar mit einer zehnköpfigen Gruppe nach Russland. Wir besuchten in den Regionen Twer, Smolensk und Kaluga über zehn Gemeinden. Ich erinnere mich noch gut an unseren Besuch in der Stadt Malojaroslawets. Nach dem Gottesdienst kamen wir ins Gespräch und eine Schwester fragte mich: „Sind Sie wirklich aus Moldawien?“ „Ja“, antwortete ich.
„Kennen Sie die Geschichte von Wanja Moiseev?“ fragte sie weiter.. „Ja, seine Geschichte hat mein Leben stark beeinflusst. Ich war an seinem Grab.“ antwortete ich.
„Liegt das Dorf Volintiri weit von Ihnen entfernt?“ fragte sie weiter.
„Es liegt in unserem Bezirk, etwa 20 km von meinem Dorf Antonesti entfernt“, sagte ich.
Darauf machte sie eine überraschende Aussage: „Bruder Pavel, ich muss Ihnen etwas sagen … Sie werden seine Arbeit fortsetzen.“
Diese Worte blieben in meinem Herzen und begleiteten mich über viele Jahre.


Gottes Ruf in den Dienst…
- 10 Jahre Jugendarbeit im Heimatdorf Antonesti (1976-1986).
- 20 Jahre Gemeindegründungsarbeit im Norden Moldawiens (1986-2006). Gründung der Gemeinde in Cinișeuți und christlicher Gruppen im Bezirk Rezina.
- 8 Jahre Dienst nahe der Haupstadt Chisinau im Dorf Todireșt, wo eine lebendige Gemeinde enstand (2006-2014).
- 2015 Umzug in die Kleinstadt Ștefan Vodă, um dort eine Gemeinde zu gründen.
Im zweiten Jahr meines Dienstes in Ștefan Vodă wurde das Dorf Volintiri zum Thema, als ich mich an die Worte der Schwester aus Malojaroslawets erinnerte, die sie in Blick auf den jungen Märyter Wanja Moiseev ausgesprochen hatte: „Sie werden seine Arbeit fortsetzen.”
So besuchte ich das Dorf und sah, dass es keine bekennende Kirche dort gab.
Ich wusste, dass es eine große Schuld gewesen wäre, wenn wir dort keine christliche Gemeinde gegründet hätten.
Volintiri – Ein großes Dorf in Moldawien
Das Dorf Volintiri erstreckt sich über etwa 5 km Länge und 3 km Breite und liegt im Südosten Moldawiens im Bezirk Ștefan Vodă, direkt an der Grenze zur Ukraine.
In dem Dorf mit etwa 3200 Einwohnern gibt es eine Schule mit 280 Schülern, ein altes Krankenhaus aus Sowjetzeiten und ein Kulturhaus mit 300 Sitzplätzen, in dem sich gut Veranstaltungen durchführen lassen.
Dazu kommen noch einige Geschäfte und eine Grenzstation zur Ukraine.
Leider lebt der Großteil der Bevölkerung in großer Armut, denn die Arbeitslosigkeit ist sehr hoch. Viele sehen keine andere Möglchkeit, als zum Arbeiten ins Ausland zu gehen und damit eine längere Trennung mit ihren Familien in Kauf zu nehmen.

Unsere Mission in Volintiri
Es war schwierig, den Dienst in Volintiri zu beginnen, da es keine geeigneten Räume für Gemeindeveranstaltungen gab.
Öffentliche Veranstaltungen waren nicht möglich, da der orthodoxe Priester dagegen war und wir auch vom Bürgermeister keine Unterstützung bekamen.
Wir haben dann intensiv gebetet und gefastet.
Gott öffnete uns schließlich die Türen durch einen neuen Bürgermeister und auch vom Priester gab es keine Bedenken mehr.
Zunächst begannen wir, eine mobile Klinik im Kulturhaus zu organisieren und führten auf dem Spielplatz im Dorfzentrum ein viertägiges Kinderprogramm durch, zu dem neben zahlreichen Kindern auch viele Eltern, Großeltern und andere Verwandte kamen.
Zusammen mit den Sozialarbeitern der Gemeinde verteilten wir Lebensmittelpakete an bedürftige Familien und am 10. November vergangenen Jahres luden wir das gesamte Dorf ins Kulturhaus ein, um mit den Dorfbewohnern das Erntedankfest zu feiern.
Die Direktorin des Kulturhauses, die gleichzeitig Lehrerin an der Dorfschule ist, sowie der Bürgermeister stehen uns inzwischen wohlwollend gegenüber.
Einige der Dorfkinder sind auch schon im Kinderpatenschaftsprojekt integriert und wir hoffen, dass es noch mehr werden, die Unterstützung finden.
Im Januar 2025 gab es mit 280 Kindern aus der örtlichen Schule und vielen ihrer Eltern ein weiteres Highlight: Wir konnten mit ihnen einen Weihnachtsgottesdienst feiern, der von HTO u.a. durch Weihnachtspäckchen unterstützt wurde und damit für viele Familien zu einem ganz besonderen Erlebnis wurde.
Ein Schritt zur Gemeindegründung
Nachdem wir weiter gebetet und gefastet hatten, um über den weiteren Werdegang Klarheit zu bekommen, wurde uns aufs Herz gelegt, ein geeignetes Haus für eine Gemeindegründung zu kaufen. Allerdings hatten wir kein Geld dafür.
Schließlich fand sich tatsächlich ein geeignetes Haus, das einschließlich aller Umbau- und Renovierungskosten 18.000 €
Kosten mit sich bringt.
Im Glauben vertrauen wir darauf, dass alle bereits ausgelegten wie noch anstehenden Kosten abgezahlt werden können.
Mila und
Pawel Vakulowski

Wie kann man helfen?
Wir bitten Euch, unsere Freunde, für den wertvollen Dienst in Volintiri zu beten und mit Einzelspenden oder monatlichen Beträgen zu unterstützen. Wir sind für jede Spende dankbar. Gott segne Euch.
Verwendungszweck:
„Gemeindehaus Volintiri“ oder
„Gemeindegründungsarbeit in Volintiri“
IBAN: DE53 5009 2100 0001 7755 02