Natascha berichtet:
Mein Mann und ich lebten mit unserem Sohn im ostukrainischen Dorf. Vor zwei Wochen kamen Gerüchte auf, dass Russland die Ukraine angreifen wird. Bis zum Schluss haben wir nicht daran geglaubt. Da wir aber an der Grenze zum Separatistengebiet lebten, haben wir beschlossen für eine Woche zu meinen Eltern nach Lemberg zu fahren. Als wir dort ankamen, haben wir jeden Morgen neue Informationen über den Beschuss von ukrainischen Städten bekommen. Der Krieg hat angefangen Realität zu werden…
Jeden Tag haben Freunde und Bekannten bei meinem Mann und mir angerufen. Sie baten uns, sie in Lemberg aufzunehmen.
Unsere Gemeinde in Lemberg hatte zu diesem Zeitpunkt bereits angefangen, Flüchtlinge zu verteilen und Unterkünfte zu vermitteln. Wir blieben einige Tage dort und halfen, wo wir nur konnten, um den Menschen zu helfen.
Jeden Tag hörten wir in Lemberg die Sirenen, die signalisierten, dass wir uns verstecken sollen. In unserem Haus gibt es aber leider keinen Keller. So haben wir uns zusammen mit unserem Sohn im Flur versteckt, wo es keine Fenster gibt.
Jedes Mal, wenn unser kleiner Sohn „Mark“ die Sirenen gehört hat, hat er geschrien: „Mama lauf, wir müssen uns verstecken!“. Das ist die neue Realität in der Ukraine…
Nach einigen Tagen haben wir beschlossen nach Deutschland zu fliehen (Meine Mutter erzählt davon in ihrem Bericht). Jetzt sind wir in Sicherheit. Es ist schön in einem Schlafanzug zu schlafen und nicht voll angezogen, damit man jederzeit fliehen kann. In der ersten Nacht in Deutschland habe ich tief geschlafen und keine Sirenen mehr gehört. Aber ab dem frühen Morgen blieb mein Handy nicht mehr still. Es kommen viele Informationen von Freunden und unserer Familie rein. Alle, die in der Ukraine geblieben sind und nicht mehr rauskommen können telefonieren mit uns. Mein Mann und mein Vater sind dortgeblieben. Sie helfen fleißig den Soldaten und den Geflüchteten, die in großer Zahl nach Lemberg kommen.
Ich bete, dass Gott sie bewahrt und beschützt.
Ich wünsche eines Morgens aufzuwachen und zu erfahren, dass der Krieg zu Ende ist und wir nach Hause fahren können.

*Ankunft der Familie in Deutschland
Lena berichtet:
Nach dem Beginn des Krieges haben wir uns entschieden die Kinder aus der Kriegsregion rauszubringen. Da die Männer die Ukraine nicht verlassen dürfen, sind wir alleine rausgefahren. Ich und unsere vier Kinder und der Sohn der ältesten Tochter Natascha machten sich auf an die Grenze.
Wir wussten, dass es schwer sein wird, das Land zu verlassen. Man hat uns gesagt, dass an der Grenze zu Polen sehr viele Menschen stehen. Aber als wir uns der Grenze genähert haben, bekamen wir einen Schock. Eine Autokolonne von ungefähr 30 km stand vor der Grenze und es gab nur einen Grenzdurchgang für Fußgänger. An diesem Durchgang standen ungefähr zweitausend Menschen – alles Frauen mit Kindern. Sie stehen dort teilweise mehrere Tage und es gibt keine Möglichkeit sich irgendwo hinzusetzen. Die Grenze alle 2-3 Stunden geöffnet und es wurden einige wenige hundert Menschen durchgelassen. Als man die Tore geöffnet und gesagt hat, dass 250 Menschen reingehen dürfen, ist diese Menschenmenge auf die Tore zugelaufen und alle haben versucht als erster reinzukommen. Ab diesen Zeitpunkt entstand ein großes Chaos und ich hatte große Angst, dass ich meine Kinder verliere, oder mein jüngstes Kind zertrampelt wird. Die Kinder fallen hin, schreien, die Menge drückt. Die Polizei hatte keine Kontrolle über diese Situation. Ich hatte große Angst. Es war dunkel und schon 10 Uhr abends. Und dann standen wir (ca. 500 Frauen und Kinder) an einem Schalter um den Stempel in den Pass zu bekommen.
Die Zeit hat sich gezogen und alle waren müde. Die Temperatur betrug draußen -3 Grad. Nach einer Stunde haben wir die Hände und die Füße kaum noch gespürt. Mein Sohn, 9 Jahre alt, hat sehr gefroren und so habe ich ihm meine Socken angezogen. Aber es hat kaum genützt. Unsere älteste Tochter war mit ihrem vierjährigen Sohn dabei. Sie hat ihn die ganze Zeit im Arm gehalten. Erst um halb 3 nachts haben wir die ukrainische Grenze passiert. Die polnischen Grenzbeamten haben uns Decken gegeben, die Kinder darin eingewickelt und uns heißen Tee und belegte Brote angeboten. Wir haben Platz in einem warmen Bus bekommen und man hat uns zum Bahnhof nach Polen gebracht.
Mein jüngster Sohn hat gesagt, dass er diesen Albtraum sein Leben lang nicht vergessen wird.


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